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 Polyneuropathie

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BeitragThema: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:03

Rolling Eyes Polyneuropathie
Was heisst Bedeutet Polyneuropathie kürzwörten . PNP

Allgemeines

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren (peripher = am Rande) Nervensystems. Zum peripheren Nervensystem (PNS) gehören alle Nerven, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark, dem zentralen Nervensystem (ZNS), liegen - angefangen von den Nervenwurzeln, die seitlich an der Wirbelsäule austreten, bis zu den feinsten Verästelungen in Muskeln und Haut. Hierzu zählen die so genannten motorischen Nerven, welche die Muskeltätigkeit steuern und sensorische Nerven, die dem Gehirn Informationen zuleiten. Zu den sensorischen Nerven gehören Schmerzfasern in der Haut, aber auch solche Fasern, die dem Gehirn über die Lage von Beinen, über Berührungen und ganz allgemein über Sinneseindrücke berichten.

Schließlich gibt es Nerven, welche die Funktion der inneren Organe wie Herz, Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse und Blase beeinflussen. Sie werden als „autonomes" oder „vegetatives" Nervensystem bezeichnet. Die Aufgabe dieser Nerven ist sehr vielfältig. So zeigen beispielsweise die Nervenfasern der Blasenwand dem Gehirn den Füllungsgrad der Harnblase an. Aber auch die Tätigkeit der Schweißdrüsen und die Weite der Blutgefäße unterliegen der Kontrolle des autonomen Nervensystems.

In den meisten Fällen entstehen Schmerzen durch äußere Reize wie Entzündungen oder Verletzungen. Die Schmerzen bei einer Neuropathie („Nervenkrankheit") entwickeln sich anders. Hier sind die Nervenfasern selbst geschädigt oder zerstört. Bei Neuropathien können nur ein einzelner Nerv („Mononeuropathie"), aber auch zahlreiche Nerven (poly = viel) beteiligt sein, dann spricht man von einer Polyneuropathie. Wenn nur die Nervenwurzeln betroffen sind, spricht man von Radikulopathie (radix = Wurzel).

Die Polyneuropathie ist eine Krankheit, bei der die Reizweiterleitung gestört ist. Wegen der Länge der Nerven an Beinen und Armen machen sich die Symptome besonders hier bemerkbar. Sinnesreize werden entweder gar nicht, vermindert oder verstärkt an das Gehirn gemeldet. Die ersten Beschwerden sind häufig Missempfindungen wie Kribbeln und Brennen. Später treten Minderempfindungen auf, d.h. das Nichterkennen oder das verminderte Wahrnehmen von Berührung und Schmerz. Fehlempfindungen kommen als (falsche) Kälte- oder Wärmeempfindung oder als Schmerzempfindung bei nicht schmerzhaften Reizen vor.

Eine Polyneuropathie ist sehr oft Folge (bzw. Krankheitsanzeichen) verschiedener Krankheiten. Sie stellt somit meist kein eigenständiges Leiden dar. Die möglichen Ursachen einer Polyneuropathie sind äußerst vielfältig. Häufigste Auslöser sind eine fortgeschrittene Zuckerkrankheit (diabetische Polyneuropathie) und chronischer Alkoholmissbrauch (alkoholische Polyneuropathie).
Zur Häufigkeit der Polyneuropathie gibt es keine zuverlässigen Angaben, sie wird jedoch weltweit auf etwa einen pro 2.000 bis 2.500 Einwohner geschätzt.

Ursachen & Risikofaktoren

Es sind über 200 verschiedene Ursachen einer Polyneuropathie bekannt, wobei Diabetes mellitus und Alkoholismus an erster Stelle stehen. Aber auch Infektionskrankheiten oder Stoffwechselkrankheiten, Mangelernährung (z.B. Vitaminmangel), Gift- oder Medikamenteneinwirkungen und Erbkrankheiten können eine Polyneuropathie zur Folge haben. Die erworbenen Polyneuropathien sind wesentlich häufiger als angeborene zu finden. Bei etwa 20 % der Patienten bleiben die Ursachen allerdings ungeklärt.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:09

Diabetische Polyneuropathie

Bei der diabetischen Polyneuropathie werden die Nerven wahrscheinlich durch krankhafte Veränderungen kleinster Gefäße (Mikroangiopathie) geschädigt. Das bedeutet, dass der Nerv unterversorgt ist und zu Grunde geht. Allerdings können auch der erhöhte Blutzucker oder ein gestörter Fettstoffwechsel direkt für die Schädigung der Nerven verantwortlich sein. Experten gehen heute davon aus, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel die Blutgefäße verklebt, so dass es zu Durchblutungsstörungen der Nervenfasern kommt. Dies hat zur Folge, dass der Nerv nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Der Nerv wird geschädigt und stirbt ab.

Experten schätzen, dass mindestens jeder dritte Diabetiker im Laufe seines Lebens an einer diabetischen Polyneuropathie erkrankt. Der Grund dafür ist noch nicht restlos geklärt. Man vermutet aber, dass der erhöhte Blutzucker eine wesentliche Rolle spielt und die Nervenschädigung begünstigt. Hierfür spricht, dass Diabetiker, die Probleme mit der Einstellung ihres Blutzuckers haben oder diese vernachlässigen, besonders früh und besonders schwer eine Polyneuropathie entwickeln. Ein erhöhtes Risiko haben auch Diabetiker mit hohen Fettwerten im Blut, solche mit einem erhöhten Blutdruck, übergewichtige Blutzucker-Patienten sowie alle Diabetiker über 40 Jahre. Die Wahrscheinlichkeit an einer Polyneuropathie zu erkranken steigt auch mit der Dauer der Zuckererkrankung.

Alkoholische Polyneuropathie

Bei der Polyneuropathie als Folge eines chronischen Alkoholmissbrauchs wird das Rückenmark geschädigt und dadurch die Reizleitung der Nerven gestört. Außerdem kommt es bei der alkoholischen Polyneuropathie zu einer Mangelernährung mit Vitaminmangel, die zu einer Schädigung der peripheren Nerven führt. Nervenzellen sind nämlich wie alle anderen Körperzellen auch von der regelmäßigen Versorgung mit Vitaminen abhängig.

Weitere Ursachen einer Polyneuropathie
Ein Vitaminmangel (Vitamin B12-Mangel) kann beispielsweise auch durch eine einseitige Ernährung (z.B. Veganismus: kompletter Verzicht auf Eier, Milch- und Fleischprodukte) oder eine Magenoperation verursacht werden und ebenfalls eine Polyneuropathie auslösen.

Außerdem können Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen oder eine Schilddrüsenunterfunktion die peripheren Nerven schädigen. Dies gilt auch für Gifte (z.B. Arsen) oder vorrangig solche Medikamente, die in der Therapie von Krebserkrankungen eingesetzt werden (z.B. Cisplatin). Die Neigung zu einer Polyneuropathie kann auch vererbt sein.

Einige Infektionen mit Bakterien oder Viren können ebenfalls eine Polyneuropathie auslösen. Eine akute Erkrankung, das so genannte Guillain-Barré-Syndrom zerstört die Nervenscheiden der peripheren Nerven. Dadurch wird die Leitfähigkeit der Nerven vermindert.
Schließlich kann eine Polyneuropathie das erste Anzeichen einer Krebserkrankung sein.

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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:13

Krankheitsbild

Diabetische Polyneuropathie
Die Beschwerden einer diabetischen Polyneuropathie hängen davon ab, welcher Nervenfasertyp betroffen ist. Auch das Ausmaß der Symptome ist sehr unterschiedlich. Viele Diabetiker haben nur Gefühlsstörungen, andere Gefühlsstörungen und Kraftstörungen, viele haben Schmerzen. Charakteristisch ist das Auftreten zunächst an Zehen und Füßen, dann auch an Fingern, Händen und Knöcheln bzw. Unterschenkeln. Mit fortschreitender Erkrankung können Nervenzellen absterben. Bei manchen Patienten ist die Polyneuropathie das erste Anzeichen einer bestehenden Zuckerkrankheit. Die Betroffenen wenden sich wegen Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen an den Arzt, der erst dann einen Diabetes mellitus feststellt.

Die diabetische Polyneuropathie entwickelt sich in den meisten Fällen sehr langsam. Auch sind die Beschwerden anfänglich oft sehr milde. Der Verlauf ist vielfach sogar so schleichend, dass die betroffenen Blutzuckerpatienten selbst lange nichts bemerken, weil sie sich an die sich allmählich verändernde Wahrnehmungsfähigkeit anpassen. So wird die diabetische Polyneuropathie eher selten im Anfangsstadium erkannt. Spezialärzte für Diabetes mellitus (Endokrinologen, Diabetologen) kennen natürlich die Komplikation der diabetischen Polyneuropathie, so dass ein systematisches „Abfragen" charakteristischer Symptome und das Suchen nach typischen Anzeichen zur Betreuung diabetischer Patienten gehört. Es gibt allerdings auch eine Form, die so genannte fokale Neuropathie, bei der es plötzlich zu starken Beschwerden kommt.

Die diabetische Polyneuropathie betrifft alle Arten von Nerven, sensorische ebenso wie motorische und vegetative. Zu den Symptomen, die auf eine diabetische Polyneuropathie hinweisen, gehören:

„Kribbeln" oder „Ameisenlaufen" auf der Haut (Parästhesien)
Das Berühren von warmen oder kalten Gegenständen kann unangenehm sein, die Mediziner sprechen von so genannten Dysästhesien (Fehlempfindungen). Typisch ist auch ein Pelzigkeits- und Taubheitsgefühl an den betroffenen Extremitäten. Gelegentlich fühlt sich ein betroffenes Bein geschwollen an, obwohl es nicht verdickt ist. Andere Patienten spüren einen unangenehmen Druck an den Füßen, auch wenn die Schuhe nachweislich nicht zu eng sind. Sie meinen „wie auf Watte" zu gehen. Die Temperaturempfindung im Bereich der geschädigten Nerven kann gestört oder gar nicht mehr vorhanden sein. Die Patienten fallen häufig durch einen unsicheren Gang auf, vor allem im Dunkeln. Wenn die Schmerzempfindung gestört ist, kommt es zu schmerzlosen Wunden, die wegen der gestörten Funktion auch nicht gut heilen und gefährliche Eintrittsstellen für Infektionen sind. Andererseits zeigen sich spontan Schmerzen, die als brennend oder auch bohrend, einschießend, stechend oder krampfartig geschildert werden.

Muskelschwäche an Händen und Füßen
Mit dem Nachlassen der Muskelkraft werden die Muskeln dünner. Es kann sogar zu Fehlstellungen der Gliedmaßen, insbesondere des Fußgewölbes kommen. Mitunter werden Muskelzuckungen, nicht selten Muskelkrämpfe (besonders Wadenkrämpfe) beobachtet.

Verdauungsstörungen
Viele Patienten klagen über Schluckstörungen, Völlegefühl oder Erbrechen. Aber auch wechselweise Durchfall und Verstopfung können manchmal erste Hinweise auf eine Polyneuropathie der Verdauungsorgane (autonome Polyneuropathie) sein. Die Beeinträchtigung der Magenentleerung ist ein Problem, das oft spät erkannt und zu wenig bedacht wird. Gefährliche Unterzuckerungen sind die Folge.

Benommenheit und Ohnmachtsanfälle nach dem Aufstehen
Benommenheit und Ohnmachtsanfälle beim Aufstehen sind Folge der gestörten Nervenkontrolle der Gefäße. Die Blutgefäße ziehen sich beim Aufstehen nicht wie gewohnt zusammen, so dass der Blutdruck plötzlich abfällt. Dem Patienten wird dann schwindelig.

Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Impotenz
Die Schädigung autonomer Nervenfasern führt auch dazu, dass Diabetiker beispielsweise kein Gefühl mehr haben, wie stark die Harnblase gefüllt ist. Die Folge ist unkontrolliertes Wasserlassen. Bei Männern können Potenzstörungen auftreten.
Gewichtsverlust und Depression
Gewichtsabnahme und Depression sind keine direkte Folge der diabetischen Polyneuropathie, allerdings aufgrund der andauernden Schmerzen eine häufige Begleiterscheinung.

Polyneuropathien anderer Ursache

Die Nervenschäden in Folge von Infektionen, chronischem Alkoholmissbrauch oder Vergiftungen ähneln denen der diabetischen Polyneuropathie. Die Patienten klagen ebenfalls über Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder unangenehme Temperaturempfindungen und Muskelschwäche. In den meisten Fällen kommt es später zu Sensibilitätsstörungen.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:16

Arten der diabetischen Polyneuropathie

Die diabetische Polyneuropathie verläuft bei jedem Patienten anders. Man kann die vielen Erscheinungsformen jedoch in vier Gruppen unterteilen:

1. Die periphere Neuropathie
Bei der peripheren Neuropathie treten die Beschwerden zunächst an Füßen und Fingern auf, bevor schließlich auch Beine und Hände erkranken (distal symmetrische sensible Form).

Die hauptsächlichen Beschwerden sind:

Kribbeln an Händen und Füßen,
brennende und stechende Schmerzen vornehmlich an den Füßen oder Krämpfe in den Waden,
Taubheitsgefühl und Unempfindlichkeit auf Schmerzen oder Temperaturunterschiede,
starke Berührungsüberempfindlichkeit selbst bei leichter Berührung,
Muskelschwäche an Füßen, Unterschenkeln und Händen,
Verlust von Körperbalance und Koordinierung der Bewegungen (ataktische Form).


Die Symptome werden vor allem in Ruhe oder nachts bemerkt. Bei manchen Diabetikern sind die Missempfindungen so stark, dass sie nachts die Bettdecke nicht mehr auf den Füßen ertragen. Durch die fehlende Schmerzwahrnehmung bemerken Blutzucker-Patienten Blasen oder kleinste Wunden an den Füßen häufig nicht. Werden die Verletzungen nicht gleich erkannt und behandelt, kann sich der betroffene Fuß wegen der erhöhten Infektionsgefahr und der schlechten Abwehrlage gefährlich entzünden. Wenn die Infektion bis zum Knochen fortschreitet, droht im schlimmsten Fall die Amputation. Gefühlsverlust und fortschreitende Muskelschwäche führen zu einer Störung des Gangbildes und zu Verformungen des Fußgewölbes. Plattfüße sind häufig die Folge.

2. Die autonome Neuropathie
Bis zu 50% der Diabetiker leiden nach 20-jähriger Krankheit an einer autonomen Neuropathie. Hier sind solche Nerven geschädigt, welche Herzschlag, Blutdruck und Blutzucker kontrollieren. Aber auch andere innere Organe können in Mitleidenschaft gezogen sein, so dass z.B. Verdauung, Blasenentleerung oder die Sehkraft des Auges beeinträchtigt sind.

Die hauptsächlichen Beschwerden sind:

starkes Absinken des Blutzuckers ohne die typischen Symptome der Unterzuckerung,
Herz-Kreislauf-Störungen,
Schwindelgefühl und Ohnmacht beim Aufstehen,
Verdauungsstörungen mit Völlegefühl, Durchfall und Verstopfung,
unkontrolliertes Wasserlassen,
Potenzstörungen,
heftige Schweißausbrüche, v.a. nachts,
Sehstörungen.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:19

Die Nervenfunktionen, welche die Herzfrequenz und den Blutkreislauf regulieren, sind häufig beeinträchtigt. Der Ruhepuls kann erhöht sein bis zum Herzrasen und/oder der Herzschlag steigt unter Belastung nur unzureichend. Beim Aufstehen „versackt" das Blut in den Beinen, der Blutdruck kann nicht mehr aufrechterhalten werden und dem Diabetiker wird schlecht oder er fällt sogar in Ohnmacht. Überdies besteht bei diesen Patienten wegen der Schmerzempfindungsstörung immer die Gefahr eines schmerzlosen und deshalb schwer erkennbaren Herzinfarktes.

Normalerweise führt ein Blutzuckerabfall zu vermehrtem Schwitzen, innerer Unruhe und Hungergefühl. Beim Diabetiker fehlen diese typischen Symptome oftmals, so dass die Betroffenen gar nicht merken, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist (Hypoglykämie). Die Folge: Bei weiterem Abfall des Blutzuckers kann es zu Verwirrtheit, Benommenheit, schlimmstenfalls zu Krampfanfällen und Koma kommen.

Nervenschädigungen an der Speiseröhre machen das Schlucken beschwerlich. Die Magenentleerung ist verlangsamt, so dass die Patienten häufig über Übelkeit und Erbrechen klagen. Wenn der Magen die Nahrung nur verzögert in den Darm weiterleitet, kann das gespritzte Insulin schneller in die Blutbahn gelangen als die Kohlenhydrate aus der Nahrung. Eine Unterzuckerung ist die Folge. Am häufigsten klagen die Blutzucker-Patienten allerdings über Verstopfung, die im Wechsel mit Durchfällen auftreten kann. Letztere machen sich v.a. nachts bemerkbar und sind bisweilen unkontrollierbar.

Nervenschäden an der Harnblase können dazu führen, dass die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann. Bakterien siedeln sich in der Blase an und es kommt zu Harnwegsinfektionen. Häufig haben die Diabetiker kein Gefühl mehr, wie stark die Harnblase gefüllt ist. Unkontrolliertes Wasserlassen ist die Folge. Häufig werden die Geschlechtsorgane in Mitleidenschaft gezogen und rufen bei Männern Potenzprobleme hervor (Schwierigkeiten mit der Erektion und dem Samenerguss). Bei Frauen kann es zu Erregungs- und Orgasmusschwierigkeiten kommen.

Auch die Tätigkeit der Schweißdrüsen wird durch autonome Nerven gesteuert. Eine Schädigung führt dann zu Störungen beim Schwitzen. Der Körper kann die Körpertemperatur nicht mehr richtig kontrollieren. Heftige Schweißausbrüche in der Nacht oder beim Essen sind häufig die Folge. An heißen Sommertagen kann Überhitzung eintreten.

Eine autonome Neuropathie verlangsamt die Reaktionsfähigkeit der Pupillen auf Licht. Es kommt zu Sehstörungen beim Betreten von dunklen Räumen oder beim Verlassen des Hauses. Auch die Nachtsicht ist gestört.

3. Die proximale Neuropathie
Diese Sonderform der diabetischen Polyneuropathie hat viele Namen: „lumbosacrale Plexusneuropathie", „femorale Neuropathie" oder „diabetische Amyotrophie". Von ihr betroffen sind meist ältere Patienten. Die proximale Neuropathie beginnt mit Schmerzen an Oberschenkel, Gesäßhälfte oder Bein. Das besondere an dieser Neuropathie ist, dass sie meistens nur einseitig auftritt. Sie führt zu einer Schwäche im Bein und später zu Muskelschwund (Atrophie), so dass sich die betroffenen Diabetiker ohne fremde Hilfe nicht mehr vom Sitzen aufrichten können.

4. Die fokale Neuropathie
Plötzlich auftretende Beschwerden sind das Hauptmerkmal der fokalen Neuropathie. Normalerweise entwickelt sich die diabetische Polyneuropathie langsam über Jahre hinweg und es sind viele Nerven betroffen. Bei diesem Krankheitsbild sind allerdings nur wenige Nerven geschädigt. So sind die Patienten beispielsweise unfähig, mit dem Auge einen Gegenstand zu fixieren. Es kommt zu Herabfallen des Oberlids, zum Sehen von Doppelbildern sowie Schmerzen hinter dem Auge. Seltener tritt eine Lähmung einer Gesichtshälfte auf.

Aber auch heftige Schmerzen im Kreuz oder Becken, auf der Vorderseite des Oberschenkels, in Brust, Bauch oder Flanken sowie an der Fußsohle können Anzeichen einer fokalen Neuropathie sein. In Ausnahmefällen kann diese Neuropathie mit einem Herzinfarkt oder einer Blinddarmentzündung verwechselt werden.
Die aufgeführten Beschwerden verschwinden meist nach einigen Wochen bis Monaten ohne bleibende Schäden.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:23

Untersuchungsmethoden

Diabetische Polyneuropathie
Am Anfang steht das ärztliche Gespräch mit dem Patienten. Der Arzt fragt dabei nach der Art der Beschwerden, wann und in welchem Zusammenhang diese begonnen haben und wie sie sich auswirken. Außerdem möchte er wissen, ob der Betreffende unter anderen Erkrankungen leidet und ob und wie diese behandelt werden. Wichtig ist auch zu wissen, welche Medikamente der Patient einnimmt.

Die weitere Diagnostik umfasst eine gründliche neurologische Untersuchung. Der Arzt testet dabei die Empfindlichkeit der Haut auf Berührung, Vibration und Temperatur. Außerdem werden Muskelkraft und Reflexe untersucht. Zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden gehören:

Überprüfung der Nervenfunktion

Die Berührungsempfindlichkeit bestimmt der Arzt u.a. mit einem Nylonfaden, den er leicht auf den Fuß oder die Hand drückt, bis er sich biegt. Spürt der Patient den Faden nicht oder nur sehr schwach ist die Berührungsempfindlichkeit verloren oder abgeschwächt. Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass kleinere Verletzungen nicht bemerkt werden und sich zu größeren Geschwüren ausdehnen. In einigen schweren Fällen wird dann eine Amputation der betroffenen Gliedmaße notwendig. Zur Untersuchung der Nervenfunktion gehört auch das Prüfen der Vibrationsempfindlichkeit. Dabei wird eine angeschlagene Stimmgabel an einen Knochenvorsprung gehalten (z.B. Fuß- oder Handknöchel). Der so genannte Stimmgabeltest ist noch sensibler, das heißt aussagekräftiger als die Berührungsempfindlichkeit. Ergänzend wird die Reaktion der Muskeleigenreflexe untersucht. Auffällig sind dabei abgeschwächte oder nicht mehr vorhandene Reflexe.

Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit – Elektroneurografie (ENG)

Der Arzt reizt bei der Elektroneurografie einen Nerv nacheinander an zwei Stellen mit einem kleinen elektrischen Impuls. An einer anderen Stelle, meist über dem Muskel, bestimmt er die Ankunftszeit des Signals. Am Bildschirm wird dann die Nervenleitgeschwindigkeit für jeden einzelnen Nerv dargestellt. Beginnende Nervenschädigungen können durch eine verminderte Leitgeschwindigkeit angezeigt werden.

Bestimmung der Muskelaktivität - Elektromyografie (EMG)

Das Elektromyogramm zeichnet die Aktivität einzelner Muskeln durch eine in den Muskel gestochene dünne spezielle Nadel auf. auf. Diese Untersuchung zeigt, ob ein Muskeln in normaler Weise durch einen Nerv versorgt wird. Aus Veränderungen der Reizantworten lässt sich auf einen geschädigten Nerv oder Muskel schließen.

Quantitative sensorische Methode

Mit diesem Test misst man die Reaktion des Nervs auf bestimmte Reize wie Druck und Temperatur (Warm-Kalt-Empfindungen). Die Methode wird zunehmend eingesetzt, um den Verlust der Empfindlichkeit, aber auch eine vermehrte Reizbarkeit von Nerven zu untersuchen. Die Untersuchung dauert lange, erfordert große Aufmerksamkeit und Mitarbeit seitens des Patienten. Sie ist nicht Gegenstand der Routineuntersuchung.

Untersuchung der Herzstromkurve – Elektrokardiogramm (EKG)

Damit kann der Arzt prüfen, ob das Herz von einer autonomen Neuropathie betroffen ist. Dabei wird der Patient einem Belastungs-EKG unterzogen, wobei auch Blutdruck und Puls kontinuierlich gemessen werden sollten.

Ultraschalluntersuchung der Harnblase

Der Harnblasen-Ultraschall zeigt an, ob die Blase nach dem Wasserlassen leer ist oder ob sich Restharn in ihr befindet. Wenn letzteres der Fall ist, kann dies Zeichen für eine Blasenentleerungsstörung als häufige Folge einer autonomen Neuropathie sein.

Labordiagnostik
Laboranalysen, z.B. in Form spezieller Blutuntersuchungen, werden bei Verdacht auf diabetische Polyneuropathie nur in einzelnen Fällen zur Differenzialdiagnostik, d.h. zur Abklärung bei unklarer Ursache und/oder zur Abgrenzung anderer Krankheitsbilder mit ähnlicher Symptomatik, sowie zur Verlaufskontrolle genutzt. Ein spezieller Laborwert (das HbA1c) eignet sich zur Prüfung, ob ein Patient seinen Blutzucker gut kontrolliert und die verordnete Diät und Medikation einhält.

Nervenbiopsie
Bei der Nervenbiopsie wird durch einen kleinen Schnitt in die Haut eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die Nervenbiopsie ist jedoch nur in seltenen unklaren Fällen erforderlich.

Abklärung von Polyneuropathien anderer Ursache
Bei jeder Polyneuropathie ist eine ausführliche Krankengeschichte (Anamnese) wichtig. Dabei sollte der Arzt immer nach familiären neurologischen Erkrankungen, einer Zuckerkrankheit, Infektionen, dem Genuss von Alkohol und der Einnahme von Medikamenten fragen.

Infektiöse Ursachen einer Polyneuropathie lassen sich durch Labortests nachweisen. Dazu gehören die Bestimmung von Entzündungsparametern und beispielsweise Antikörpern bei Borreliose, HIV, Masern oder Diphtherie.
Bei einer alkoholischen Polyneuropathie finden sich bei Blutuntersuchungen häufig Anzeichen für einen Vitamin-B-Mangel. Ist die Leber durch den chronischen Alkoholmissbrauch bereits stark geschädigt, fallen Gerinnungsstörungen, Eiweißmangel und erhöhte Leberwerte auf. Vergiftungen lassen sich ebenfalls durch Spuren im Blut und Urin nachweisen.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:25

Therapie

Diabetische Polyneuropathie
Am wichtigsten ist eine konsequente Behandlung der Grunderkrankung, in diesem Fall des Diabetes. Ein langfristig gut eingestellter Blutzucker verhindert, dass die Nervenschäden sich überhaupt entwickeln bzw. fortschreiten können. Darüber hinaus muss die Polyneuropathie auf verschiedenen Ebenen behandelt werden, um bereits bestehende Beschwerden zu lindern und gefährliche Folgen der gestörten Schmerzwahrnehmung (wie z.B. Entzündungen aufgrund kleiner unbemerkter Fußverletzungen) zu vermeiden.

Optimierte Zuckereinstellung
Eine effektive Einstellung des Blutzuckers wird durch die Kombination diätetischer Maßnahmen, körperlicher Aktivität und optimierter Medikamenten- bzw. Insulingabe erreicht. Dabei stehen die Diätberatung und „Spritz-Schulung" im Vordergrund.

Medizinische Fußpflege
Die richtige Fußhygiene soll v.a. verhindern, dass sich kleine, unbemerkte Verletzungen entzünden. Deshalb müssen die Patienten darauf achten, täglich ihre Füße nach Blasen, Rötungen, Schwielen etc. zu untersuchen. Bei nicht einsehbaren Bereichen, z.B. an der Fußsohle oder zwischen den Zehen, kann ein Spiegel zur Hilfe genommen werden. Die Füße sollten täglich mit warmem, aber nicht heißem Wasser und einer milden Seife gereinigt werden. Die Haut sollte dabei nicht einweichen. Nach dem Abtrocknen mit einem weichen Handtuch, empfiehlt sich das Eincremen der Füße mit einer Feuchtigkeitslotion, wobei der Bereich zwischen den Zehen ausgespart bleiben sollte.

Das regelmäßige Schneiden der Fußnägel versteht sich von selbst, damit sie nicht „einwachsen" oder von innen gegen die Schuhe drücken. Vielfach ist eine regelmäßige professionelle medizinische Fußpflege, z.B. bei einer Kosmetikerin, sinnvoll. Zusätzlich sollten natürlich immer gut passende Schuhe getragen werden, in denen die Zehen genügend Bewegungsfreiheit haben und keine Druckstellen entstehen können. Neue Schuhe sollten langsam eingelaufen werden, zuerst nur wenige Stunden am Tag. Zur Fußbehandlung gehört auch die Prüfung der Fußdurchblutung, da Verengungen oder Verschlüsse der Beinarterien bei Zuckerkranken sehr häufig sind.

Schmerzbehandlung und Symptomlinderung
Polyneuropathisch bedingte Schmerzen sind durch Schmerzmittel (Analgetika) oft nur schwer in den Griff zu bekommen. Gelegentlich auftretende Beschwerden sprechen häufig auf eine Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) oder verwandten Medikamenten an. Allerdings soll vor Einnahme dieser Substanz eine Beratung durch den Arzt erfolgen. Lassen die Schmerzen trotz ASS nicht nach oder ist die Einnahme von ASS nicht möglich, stehen eine Vielzahl anderer Schmerzmittel zur Verfügung, deren Wirksamkeit systematisch erprobt werden muss:
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:27

Thioctsäure bzw. Alphaliponsäure
Die Gabe von Thioctsäure soll die neuropathischen Beschwerden lindern. Es handelt sich dabei um einen körpereigenen Stoff, welcher am Zuckerstoffwechsel beteiligt ist und bei Diabetikern vermindert vorkommt. Durch die anfänglich hochdosierte Gabe von Thioctsäure scheinen sich die Schmerzen und das Wahrnehmungsvermögen zu bessern.
Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Desipramin)
Diese Medikamente wurden ursprünglich zur Therapie von Depressionen entwickelt, sie haben aber auch Bedeutung in der Schmerzbehandlung. Antidepressiva beseitigen den Schmerz nicht, machen ihn aber für die Betroffenen erträglicher. Die Wirkstoffe dieser Gruppe unterdrücken u.a. die Weiterleitung von Schmerzsignalen im Rückenmark. Um die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, werden die Medikamente einschleichend dosiert, d.h. langsam die Dosis gesteigert bis die gewünschte Wirkung eintritt. Falls doch Nebenwirkungen auftreten wie z.B. Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen und Probleme beim Wasserlassen muss die Dosis gesenkt oder das Medikament abgesetzt werden. Um die Rate der Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, kann die Blutkonzentration des verordneten Antidepressivums überprüft werden.
Antikonvulsiva (z.B. Gabapentin, Carbamazepin)
Antikonvulsiva werden auch zur Schmerzbekämpfung eingesetzt Es handelt sich um Medikamente gegen Krampfanfälle, die vorrangig zur Behandlung der Epilepsie zum Einsatz kommen. Sie dämpfen die Erregbarkeit von Nervenzellen. Auch hier müssen die Mittel häufig einschleichend dosiert werden, damit keine Nebenwirkungen wie Schwindel und Müdigkeit auftreten. Bei der Behandlung mit diesen Medikamenten muss der Arzt besonders sorgfältig auf Veränderungen von speziellen im Blut bestimmbaren Werten achten, weshalb regelmäßige Blutuntersuchungen notwendig sind.
Opioide
Opioide sind stark wirksame Schmerzmittel. Allerdings haben sie zwei große Nachteile: Die Wirkung kann mit der Zeit nachlassen, so dass die Dosis erhöht werden muss (Toleranz-Entwicklung). Aufgrund einer möglichen psychischen Gewöhnung muss die Einnahme vom Arzt streng überwacht werden.
Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
Gegen die Nervenschmerzen helfen manchmal auch Nervenstimulationen. Dabei trägt der Patient ein kleines elektrisches Gerät, das über eine Elektrode mit der schmerzhaften Hautregion verbunden ist. Bei Bedarf werden elektrische Impulse abgegeben, welche die Hautnerven reizen. Nach einer Theorie werden bevorzugt die schnell-leitenden Fasern der Hautnerven gereizt. Die Impulse treffen dann vor den Schmerz-Impulsen im Rückenmark ein. Dort sollen sie die Weiterleitung der Schmerz-Impulse behindern. Nach einer anderen Theorie werden durch die Impulse so genannte „schmerzlindernde" körpereigene Botenstoffe, die Endorphine, freigesetzt. Einige Ärzte berichten über gute Erfolge mit der TENS-Methode. Es gibt aber keine kontrollierten Studien, welche die Wirksamkeit bei Nervenschmerzen belegen.
Physikalische Therapie
Die physikalische Therapie hilft bei der Schmerzbekämpfung, vor allem gegen die sensiblen und motorischen Störungen einer Polyneuropathie. Mit Hilfe verschiedener Anwendungen soll die Durchblutung verbessert, die geschwächten Muskeln gestärkt und die Mobilität längstmöglich aufrechterhalten werden. Dabei kommen z.B. Krankengymnastik, Wechsel- und Bewegungsbäder, Elektrobehandlung gelähmter Muskeln, warme und kalte Wickel zum Einsatz.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:28

Behandlung bei Magen- und Darmproblemen

Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen lassen sich durch häufige kleinere Mahlzeiten vermeiden. Die zusätzliche Einnahme von Metoclopramid oder Domperidon wirkt gegen Übelkeit, da sie die Magen-Darm-Bewegung anregen. Gegen Verstopfungen helfen reichlich Flüssigkeit und eine ballaststoffreiche Ernährung, die mit körperlicher Bewegung ergänzt werden sollte. Bei akuten Durchfallproblemen kann der Arzt z.B. Loperamid und Clonidin verschreiben.

Behandlung bei Schwindelanfällen & körperlicher Schwäche
Das Schlafen mit erhobenem Oberkörper und das Tragen von Stützstrümpfen helfen in einigen Fällen, das Schwindelgefühl beim Aufstehen zu vermindern. Ebenso hilfreich ist das langsame Aufstehen. Sonst stehen den Blutdruck erhöhende Medikamente zur Verfügung.

Behandlung bei Beschwerden des Harnsystems & Problemen der Sexualität
Patienten mit bekannter Blasenschwäche sollten in regelmäßigen Abständen (z.B. alle drei Stunden) zur Toilette gehen. Hiermit sollte der Betroffene den unkontrollierten Harndrang eindämmen. Die in der Harnblase verbleibende Restharnmenge wird hierdurch gering gehalten, so dass die Gefahr für eine Blaseninfektion reduziert wird. Notfalls kann auch das manuelle Entleeren der Blase erlernt werden.

Eine Potenzschwäche (erektile Dysfunktion) kann neben dem Diabetes mellitus auch die Folge von Medikamenten – zum Beispiel von Antidepressiva - sein. Wenn diese Medikamente nicht abgesetzt werden können oder die Beschwerden trotz Absetzens weiter bestehen, helfen unter Umständen Erektionshilfesysteme (Vakuumpumpe) oder Wirkstoffe wie Sildenafil bzw. ähnlich wirkende Medikamente. Gegen eine Trockenheit der Scheide gibt es spezielle Gleitmittel und Gele. Scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt auf mögliche Probleme an!

Behandlung von Polyneuropathien anderer Ursache
Die Therapie der verschiedenen Polyneuropathie-Formen richtet sich nach der jeweiligen Ursache. So lassen sich infektiöse bakterielle Polyneuropathien durch eine entsprechende Antibiotika-Gabe gut therapieren. Bei der alkoholischen Polyneuropathie ist eine absolute Alkoholabstinenz die wichtigste Maßnahme.
Eine medikamentöse Schmerztherapie ist bei allen Polyneuropathie-Formen unterstützend. Antidepressiva und Antikonvulsiva sind ebenso wirksam wie die ganze Bandbreite der physikalischen Therapie. Denn dadurch können sowohl die Schmerzwahrnehmung verändert, die bestehenden Beschwerden gebessert und die Mobilität der Patienten aufrechterhalten werden.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:29

Vorsorge

Bei der diabetischen Polyneuropathie ist eine optimale Blutzuckereinstellung der entscheidende Faktor, um überhaupt eine Entwicklung bzw. bei bestehender Polyneuropathie ein rasches Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Je schlechter Ihre Blutzuckerwerte sind, um so früher und ausgeprägter treten die Beschwerden auf. Wenn Sie Tabletten (orale Antidiabetika) einnehmen oder Insulin spritzen, sind regelmäßige Blutzucker-Selbstkontrollen unerlässlich. Außerdem sollten Sie regelmäßig Ihren Arzt für Bluttests und Kontrolluntersuchungen sowie eine Kosmetikerin für medizinische Fußpflege aufsuchen.
Eine sportliche Betätigung ist insbesondere Typ-2-Diabetikern ("Alters-Diabetes") zu empfehlen, da sich die Bewegung positiv auf den Blutzucker auswirkt. Eine gesunde Ernährung hilft zusätzlich den Blutzucker und die Blutfette auf einem normalen Niveau zu halten. In vielen Praxen bzw. Einrichtungen können Sie an einer Ernährungsschulung teilnehmen.
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BeitragThema: Re: Polyneuropathie   Polyneuropathie Icon_minitimeSa 25 Jun 2011 - 16:30

Wichtiger Hinweis


Gehen Sie bei den ersten Anzeichen einer Nervenschädigung unbedingt zum Arzt, am besten zu einem Neurologen/Nervenarzt oder Schmerztherapeuten. Versuchen Sie nicht, die Zähne zusammenzubeißen und „tapfer" zu sein. Je früher Ihre Schmerzen behandelt werden, desto höher stehen die Heilungschancen und desto geringer ist die Gefahr einer Chronifizierung des Nervenschmerzes.

Wenn Sie sich bereits in Behandlung befinden, halten Sie sich bei der Medikamenten-Einnahme und Verhaltensweisen genauestens an die Empfehlungen Ihres Arztes. Vertrauen Sie ihm hinsichtlich Wahl und Dosierung des Medikaments.
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