Allg. Handchir. Nachsorge
Traumatische Schädigungen Traumatische Schädigungen treten in der Regel nach Unfällen und Verletzungen auf. Hände und Arme sind oft bei Verkehrsunfällen, Stürzen (z.B.bei Glatteis) oder bei Arbeitsunfällen betroffen. Die Bandbreite der Verletzungen ist sehr vielseitig, oft ist nicht nur eine Struktur betroffen. Polytraumen sind nicht selten.
Sämtliche Schädigungen des Skelettsystems von Schulter, Arm und Hand bis hin zu Amputationen oder Versorgung nach Operationen gehören für unser Team zum täglichen Behand- lungsschwerpunkt.
Im Verlauf von Frakturen, Schnittverletzungen, Quetschungen/ Prellungen kann es auch immer zur Schädigung von Sehnen und Nerven kommen. Auch diese werden nach neuesten Behand- lungskonzepten von uns versorgt. Für die Verletzung von Sehnen können bestimmte Schienen nötig sein, die von unserer Mitarbeiterin auf Verordnung angefertigt werden.
Im Zuge von Heilungsverläufen kann es zu Komplikationen und unklaren Schmerzen kommen.Oft sind sekundär, bei Frakturen im Bereich der Hand oder des Handgelenkes, auch wichtige Bandstrukturen (S-L-Bandruptur) geschädigt oder es treten Läsionen angrenzender Weichteile auf (Discus-Läsionen). Die dadurch auftretenden Beschwerden erfordern eine sehr differenzierte Handtherapie.
Nach eingehender Befundung finden die jeweils verordneten Behandlungen statt. Die Therapie setzt sich zu einem großen Teil aus Techniken der Manuellen Therapie, Bindegewebstechniken, der passiven und aktiven Mobilisation von Strukturen und Gelenken zusammen. Nachdem gute Beweglichkeit erreicht wurde und physiologische Bewegungen möglich sind, wird mit aktivem Koordinations-, Bewegungs- und Krafttraining begonnen. Sind Nerven betroffen, kann ein ausgiebiges Sensibilitätstraining für eine Sensibilisierung oder Desensibilisierung nötig sein. Hier wird mit Bürstenmassagen verschiedener Qualitäten und Vibration gearbeitet, diverse Materialbäder zum Setzen verschiedenster Reize stehen zu Verfügung.
******************************
Knochen-, Gelenk- u Weichteilerkrankungen Der Bereich der Knochen-, Gelenk- und Weichteil- erkrankungen ist umfassend und vielschichtig.
Er beeinhaltet sämtliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, systemische Erkrankungen, Überlastungssyndrome sowie angeborene Fehlbildungen. Patienten mit diesen Krankheitsbildern gehören zu unserem täglichen Klientel.
Bei Rheumatischen Erkrankungen kann die handtherapeutische Behandlung Schmerzentlastung und das Aufhalten von entzündlichen Prozessen und Deformitäten bewirken. Angewandte Manuelle Therapie entlastet betroffene Gelenke und Weichteile, unterstützt den Stoffwechsel, reduziert Schwellungszustände. Es kommt zu Verbesserungen der Alltagskompetenz des Patienten, zu besserer Lebensqualität durch Schmerzlinderung. Hier ist die Einweisung des Patienten in allgemeine Regeln des Gelenkschutzes besonders wichtig, um prophylaktisch auf chronische Verläufe einzuwirken, - aktiv durch Verhaltensschulung, -passiv durch Anfertigung von unterstützenden Schienen.
Oft auftretende Krankheitsbilder sind das Karpaltunnelsyndrom und der Morbus Dupuytren. Wenn hier vor oder nach der Operation Beschwerdebilder auftreten, kann durch handtherapeutische Maßnahmen Besserung oder Beschwerdefreiheit erreicht werden. Aufgrund von Nervenbeteiligung kommt es oft zu Einschränkungen der peripheren Nervenfunktionen, die eine Desensibilisierung der betroffenen Arreale erfordern. Durch eine Operation entstandene Schwellungszustände oder allgemeine Bewegungseinschränkungen, sowie Schmerzen können bearbeitet und gebessert werden. Auch hier können z.B. Lagerungsschienen wichtig sein.
Ein weiterer großer Bereich sind die Überlastungssyndrome wie z.B. Epicondilitiden (Tennis-, Golfarm), Schulter-, Armsyndrome ("Mausarm"), Sehnenscheidenentzündungen ( M. De Quervain ) oder schnellende Finger.
Auch hier abhängig vom Zustand vor oder nach Operationen findet die Handtherapie vielseitige Anwendung. Manuelle Therapie läßt Entzündungen abklingen, muskuläre Dysbalancen werden ausgeglichen. Kompensationsbewegungen werden erkannt und in physiologische Bewegungsabläufe umgewandelt, Haltungskorrekturen über Bewegung-/ Haltungsschulung (z.B. Tips für Ergonomie am Arbeitsplatz) vorgenommen. Belastungen des persönlichen wie beruflichen Alltags werden aufgezeigt und reflektiert, um langfristig "gesündere" Alternativen zu finden.
Etwas seltener finden Patienten mit Fehlbildungen den Weg zu uns. Dennoch behandeln wir zumeist Kinder aller Altersstufen mit Syndaktilie, Dysmelie oder dem Protheus-Syndrom. Besonders nach Operationen gilt es hier, im Zuge des Wachstums, Narbenkontrakturen und Fehlstellungen zu vermeiden, um physiologische Bewegungsabläufe anzubahnen. In vielen Fällen ist die Anpassung von Lagerungsschienen wichtiger Bestandteil der Therapie.
***********************************