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 Das Leben mit Hartz IV: B.Z.-Serie (2)

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BeitragThema: Das Leben mit Hartz IV: B.Z.-Serie (2)   Das Leben mit Hartz IV: B.Z.-Serie (2) Icon_minitimeMi 27 Okt 2010 - 11:19

Janine R. (26) ist alleinerziehende Mutter. Für sich und die 3 Kinder bekommt sie monatlich 993 Euro.


Bis zum Mittag schlafen und dann mal sehen, was der Tag bringt. Ein Klischee über Hartz-IV-Empfänger, das Janine R. (26) aus Marzahn immer wieder von Bekannten vorgehalten wird. Doch die alleinerziehende Mutter ist anders, sagt sie.

Sie hat einen strengen Haushaltsplan aufgestellt, um sich und ihre drei Kinder durchzubringen. Und dennoch ist meist eine Woche vor dem Monatsende kein Geld mehr auf dem Konto.

Hartz-IV-Hauptstadt Berlin. Rund 595.000 Menschen sind hier auf Arbeitslosengeld II und Sozialgeld angewiesen. Jeder Fünfte im erwerbsfähigen Alter (15 bis 65) bekommt damit Stütze. In der neuen Hartz-IV-Serie spricht die B.Z. mit Arbeitsvermittlern, berichtet über die Zustände im Sozialgericht, erklärt die neuen Regelsätze.

Lesen Sie nun: Ein Tag im Leben einer alleinerziehenden Hartz-IV-Mutter.

Um Punkt 5 Uhr morgens beginnt für Janine R. der Tag. Sie wickelt und stillt ihr Baby Emilia-Joana (4 Monate), macht Frühstück für Johanna (2) und Sohn Domenic (3). Es gibt Früchtetee, drei Scheiben Toastbrot, Marmelade. Kurz nach sieben stellt die Mutter ihren Finanzplan auf. „Ich habe keinen Cent mehr auf dem Konto“, sagt sie. Bis es neues Geld vom Amt gibt, vergeht noch eine Woche. Lebensmittelspenden halten die kleine Familie über Wasser.

Janine R. lebt von 359 Euro Hartz-IV, bekommt 368 Euro Kindergeld, 266 Euro Unterhalt. Die 573 Euro Miete für die Vierzimmerwohnung zahlt das Amt. 993 Euro hat die Alleinstehende monatlich zur Verfügung. „Wenn ich Essen, Trinken, Windeln, Strom, BVG-Ticket und Kleidung abziehe, bleiben zum Leben gerade mal 59 Euro“, sagt sie. „Das Kindergeld für mein Baby wurde noch nicht überwiesen, wird noch vom Amt bearbeitet.“

Sie hatte nach der Realschule eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin gemacht, brach die Lehre dann ab, weil sie ihren kranken Vater pflegte. Ihre erste Schwangerschaft war ungewollt. „Aber abtreiben wollte ich auch nicht“, sagt die junge Mutter. Dann kamen noch zwei Kinder, von zwei anderen Vätern. „Ich vergaß die Pille oft“, so Janine R. „Und ich wollte ja auch arbeiten, schrieb Bewerbungen. Aber wer stellt eine Mutter mit Kindern ein?“ Gegen 12 Uhr bringt Janine R. ihre Töchter und den Sohn zur Arche. An der Theke warten 30 Frauen, Männer und Kinder auf Bratwurst und Pommes. Auch Janine R. steht in der Schlange der Armut.

Die beiden älteren Kinder werden bis 17 Uhr in der Arche betreut. Den Abend verbringt die Familie beim Spielen. Das kostet nichts. Sohn Domenic erzählt von seiner Reise mit der Arche an die Ostsee. Janine R. träumt nicht vom Urlaub. „Ich will arbeiten“, sagt sie, „ich will eine Perspektive für meine Kinder.“
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